Unser Kumpel Quacki lud uns am Samstag bei traumhaften Wetter nach Neustadt ein, um den Dorschen und Meerforellen nachzustellen. Was aber viel wichtiger war, ich konnte mein neues Boot inkl. 15 PS Aussenborder einweihen.
Bringt uns hoffentlich bald zum Fisch 🙂
Wir kamen morgens um 9:30 Uhr bei der Kunya Werft an und slippten voller Vorfreude das Boot ins Wasser. Wir packten das Boot mit unseren Sachen und nun konnte es losgehen. Die Spannung stieg, da wir keinen Testlauf im Vorwege mit den neuen Motor machen konnten. Siehe da, der Motor sprang beim ersten mal ziehen an.
Nun konnte der Fisch kommen, nur wo war er?
Wir haben alles ausprobiert, ob Pilker, Gummifische, Gummitwister, Grundmontage, Blinker, selbst schleppen brachte nicht den erhofften Erfolg. Der Echolot machte es uns auch nicht leicht, so zeigte er uns in 5 Std. angeln nur ein einziges mal einen kleinen Schwarm an. Auf Nachfrage bei den einheimischen Anglern, bekamen wir auch nur zu hören, dass im Moment nicht viel zu holen ist. Unser Kumpel Quacki, der auch wirklich vieles ausprobierte konnte leider auch nicht den erwünschten Fisch landen.
Kurz vor Ende wurden wir noch einmal aufmerksam, da wir an der Steilküste viele Angler im Wasser sahen. Eigentlich für einen Ortsunkundigen ein Zeichen, dass hier eventuell die eine oder andere Meerforelle stehen könnte. Naja was soll ich sagen, auch hier blieb uns der Erfolg verwehrt.
Was für ein Wetter !!!
Fazit: Bei traumhaften Wetter und dem Gefühl dass mein Boot reibungslos funktioniert hat uns der Angeltag auch ohne Fisch wahnsinnigen Spaß gemacht und es ruft förmlich nach Wiederholung. Das nächste mal mit mehr Fisch bitte 😉
Am Ostersonntag zeigten sich Frau Holle und Petrus ein wenig gnädig und die Sonne zeigte sich für einige Stunden. Ein Freund von uns, Randy, schickte uns ein Foto von sich und seiner 56cm Meerforelle, die er am Morgen am Lehmberger Strand mit einem Spöket Wobbler überlisten konnte. Das Wetter und das Foto machten meine Motivation komplett und ich fuhr gegen Mittag Richtung Ostsee – Paddy konnte leider nicht mit.
Eine Stunde Autofahrt von Hamburg und schon konnte ich meine Wathose anziehen und zum Strand stiefeln. Kurz noch einen Ködertipp bei Randy abgeholt und auf gings ins kühle Nass. Als Köder verwendete ich einen Spöket Wobbler. Gleich nach enigen Minuten hatte ich die erste kleine Forelle im Drill, diese konnte sich jedoch noch auf halben Weg befreien. Anschließend verschwand die Abendsonne hinter den Wolken und ich entschied mich, einen auffälligeren Wobbler zu fischen und hatte kurz danach etwa 5 Meter vom Ufer entfernt einen erneuten Biss – wieder leider nur von kurzer Dauer…! Nach dem ersten Verlust hatte ich vom Singlehook auf einen Drilling gewechselt, doch gewann erneut der Fisch – ich schätze ihn auf ca 70 cm. Meine Füße und Fingerkuppen waren schon ziemlich kalt, doch konnte ich es trotzdem nicht lassen und versuchte weiter mein Glück. Dann biss die dritte Forelle auf meinen schnell geführten Spöket und ich konnte diesen Drill für mich entscheiden und meine erste, 49cm lange, silberne Schönheit landen.
Randy und ich verwendeten fast auschließlich Spökets mit gelb-orangenem Bauch. Ich denke jedoch, schlanke silberne und kupferne Blinker sollten ebenfalls zum Erfolg führen. Die Sandaale sind noch nicht im Uferbereich. Das Silber der Meere ist also in Wurfweite – also, nichts wie los an die Küste!
In den nächsten beiden Beiträgen möchte ich euch die Region Blekinge in Südschweden ein wenig näher bringen
2008 machten wir uns auf zu unserer ersten Schwedentour. Durch die Eltern eines Bekannten hatten wir die Möglichkeit, ein Haus an einem sehr abgelegenen See zu bekommen. Das Foto zeigt unseren täglichen Blick auf unseren Haussee. Wie kann man da keine Lust auf Angeln bekommen? Fährt man nach Südschweden hat man natürlich nur ein Ziel: Hechte! Gut, der ein oder andere Barsch darf natürlich auch nicht fehlen;)
Im Septermber machten wir uns nun also auf gen Norden über die Fehmarn-Sund-Brücke, die Fähre von Putgarden nach Rötby und über die Öresundbrücke bis nach Ronneby. Die Region Blekinge bietet viele Möglichkeiten dem Hecht nachzustellen.
Auf dieser Tour beschränkten wir uns auf unseren Haussee, einen weiteren See einige Kilometer entfernt und die Bräkna A, einen kleinen Bach zwischen Wiesen und Feldern. Mit kleinen Spinnern, Blinkern und Wobblern konnten wir an einem Vormittag 7 Hechte, einige schöne Barsche und eine Regenbogenforelle fangen. Der Flusslauf schlängelt sich einige Kilometer durch die Landschaft. Eine Marke + Karte erhält man in dem Kiosk von Bräkna Hoby für rund 100 schwedische Kronen, was etwa 14€ ausmacht. Ein guter Preis für eine solch tolle Angellei! Und eins können wir verraten: ein Hecht aus dem Fluss kämpft stärker als ein Seekrokodil.
Abwechslung ist also geboten. Wer ein Boot dabei hat, kann ebenfalls den Schärenhechten nachstellen, doch dazu kommen wir in Teil 2.
Dieser Ausflug hatte sich also gelohnt, doch hatten wir an unserem Haussee auch viele schöne, kampfstarke Hechte landen können. Unser kleines Kanu Uschi, ein Ruderboot und ein Bellyboot reichten hierzu vollkommen aus.
Unser Haussee
Die meisten Hechte bissen auf blanke Spinner oder silberne Blinker. Die Räuber stehen zu dieser Jahreszeit meist im Schilf und so muss man sie aus ihrem Versteck locken, indem man den Köder direkt vor das Schilf wirft, 1-2 Sekunden absinken lässt und dann zügig einholt. Köfis und tief geschleppte Wobbler brachten nur wenig Erfolg. Ingesamt konnten wir mit 4 Mann in 6 Tagen etwa 60-70 Hechte landen . Schönes Wetter und ein guter Fang bereiteten uns gut Laune – und die Landschaft ist einfach ein Traum!
Es gibt über diverse Anbieter viele kleine Hütten im Angebot – die Anzahl an Seen ist nahezu unzählbar.
Die Region Blekinge ist also allemal eine Reise wert!
In Dänemark und in ganz Skandinavien gibt es sicherlich unzählige gute Reviere…Eines davon ist unserer Meinung nach Hvide Sande!
Eigentlich kann man im gesamten Revier von April bis November erfolgreich sein.
Abhängig von der Jahreszeit konzentriert man sich dann auf die einzelnen Fische…!
Anhand der farbigen Punkte in der Karten möchten wir euch einige Spots näher bringen.
Grün: Im Mai oder Oktober tummeln sich in Hvide Sande die Heringe . Diese sind leicht von der Steinmohle zu beangeln. Vorischt ist nur vor den diversen Kanten geboten, die schon unzählige Vorfächer und Bleie zum Abriss gebracht haben.
Wo der Futterfisch sich tummelt, da sind auch die Räuber nicht weit – der Hornhecht zieht in den Hafen.
Die Mohle mit Blick auf die Schleuse
Mit einem Spirolino oder einer Pose und einem Heringsfetzen sind diese leicht zu überlisten. Wichtig ist: nicht sofot den Anhieb setzen, da der Haken sonst keinen Halt in dem harten Schnabel des Hornhechtes findet.
Im Hafenbecken und an der Ausfahrt sind sehr gute Stellen auf Dorsch und Platte von der Brandung aus.
Es werden zusätzlich einige Kutterfahrten angeboten.
Einen Tages-/Wochen- oder Jahresschein gibt es günstig in den ansässigen Angelläden direkt am Hafen.
Obacht: ist die Schleuse auf, ist das Angeln fast unmöglich!
Blau: Sollte man keine Lust auf die Heringen haben, dann findet man zahlreiche Put & Take Seen in der Umgebung. Wir selbst sind meist im Oktober dort, wenn das Wasser in den Seen etwas abgekühlt ist und die Fische nicht mehr träge in der Sonne liegen.
Punkt blau zeigt den Put&Take See in Klegod. Diese Anlage besteht aus zwei Seen und haben uns bereits viele schöne Fische beschert. Wir bevozugen den zweiten See. Die Fische beißen auf viele verschiedene Köder. Am meisten Spaß haben wir natürlich, wenn wir den Biss direkt in der Rute merken. Unsere Alzweckwaffe, der Chubby von Illex, funktioniert in diesem und auch dem See Sondervig weiter nördlich sehr gut. Hier geht die Farbe „Ghost“ sehr gut. Grundsätzlich ist zu sagen, das die Abwechslung den Fisch bringt – schaut man auf Wind und Wetter lassen sich leichte Tendenzen erkennen. Solltet ihr gern mit der Fliege fischen gilt: „je kleiner desto besser“, so verriet es uns ein Däne vor einigen Jahren. Kleine Fliegen mit kleinen Kugelköpfen sowie kleine Streamer gehen eigentlich immer.
Kleiner Geheimtipp: bei starker Sonne am Mittag schwarze Paste direkt unter der Oberfläsche anbieten. Diese Taktik brachte mir vor 2 Jahren einen 5,6kg Fisch.
Rot: Die Köderwahl ist ähnlich, wie bei dem See in Klegod. Diese Anlage 2 km südlich von Sondervig befischen wir sehr gerne. Sie ist sehr gepfelgt und besteht aus einem See inklusive einer kleinen Brücke in der Mitte. Die Seen sind nicht tiefer als 5 Meter. Abhängig vom Wind sind 2 Plätze besonders fängig. Bei Westwind – gleich der erste Platz an dem kleinen Steg.
Diese 5 1/2er biss direkt vorn am Steg auf geschlepptes Powerbait Rainbow
Hier sollte man direkt vor den Steg werfen, da stehen die Forellen sehr oft. Bei Ostwind empfielt sich der Platz „ganz hinten links“. Dies zeigt die Tendenz – eine genaue Regel lässt sich jedoch nicht aufstellen!
Orange: Hat man genug vom „Forellenpuff“ dann bieten viele kleine Flüsse und Auen eine tolle Abwechslung. Wir haben bereits in der Hover Au erfolgreich gefischt. Eine Tageskarte gibt es bei den Angelshops in Hvide Sande und kostet um die 12 €.
Die Hover Au
Von der Mündung auffwärt stehen viele Hechte. Wir konnten bereits ein stattliches Exemplar von 83 cm fangen, der in der nur 3 Meter breiten Au einen tollen Kampf bot. Flussaufwärts besteht eine gute Chance auf Bachforellen.
Gelb: Der Hecht-Fan kommt ebenfalls auf seine Kosten. Im Brackwasser des Rinköpingfjordes stehen viele gute Hechte. Karten erhält man ebenfalls in den Angelläden in Hvide Sande. Schwierig ist es jedoch, an die Räuber heran zu kommen. Ohne Bellyboot oder Kanu ist dies fast unmöglich. Die Besten Chancen ein Fjordkrokodil zu überlisten ist im Süden, wo viel Schilf die Ufer bedeckt.
Hvide Sande ist ein tolles, abwechslungsreiches Revier und vom Hobbyangeler bis zum Profi kommt hier jeder Angler auf seine Kosten…!